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KONSTANTINOPEL. 84. Route. 583

Das Goldene Horn, die schon von den Griechen Chrysokéras
genannte 7km lange und bis 800m breite Hafenbucht von Kon-
stantinopel
, einer der besten Naturhäfen der Erde, ist wahrschein-
lich
ein versunkenes Nebental des Bosporus (vgl. S. 585). Der
Hafen, der in der byzantinischen Zeit zu Verteidigungszwecken
durch eine Kette gesperrt wurde, besteht jetzt aus dem äußeren
Handelshafen
(Pl. H I 4, 5), mit dem Galatakai (S. 570), sowie
neuen Kais auf der Seite von Stambul, aus dem inneren Handels-
hafen
(Pl. G H 4), zwischen den beiden Brücken, und aus dem
Kriegshafen (Pl. E-G 2, 3).

Bei der Fahrt auf dem Goldenen Horn fesseln den Blick haupt-
sächlich
die belebten Hafenbilder und die engen orientalischen,
von den Ufern emporsteigenden Viertel. Der Dampfer durchquert
von der Neuen Brücke (Pl. H 4) aus den inneren Handelshafen,
legt in Stambul an der Landebrücke Jemisch Iskelesí (Pl. G 4) an,
am Fuß der Terrasse mit der Suleiman-Moschee, und fährt dann
unter der Alten Brücke (Pl. F G 4; S.580) hindurch in den Kriegs-
hafen
. Hier hält er auf der Seite von Stambul zunächst an den
Landebrücken von Dschubali Kapu (Pl. F 3) und Aja Kapu (Pl.
F 3), unterhalb der Selims-Moschee (S. 581).

Weiterhin folgen, ebenfalls in Stambul, die Landebrücken von
Phanar (Pl. E 2), des durch das Blutbad von 1821 berüchtigten
Griechenviertels, und von Balata (Pl. D 2), des größten Juden-
viertels
von Konstantinopel.

Gegenüber erstrecken sich von der Alten Brücke an die Marine-
bauten
; an der (manchmal von den Dampfern berührten) Bucht von
Kasîm Pascha das Marineministerium (Diwan Hané; Pl. G 2,3),
ringsum Kasernen, Werkstätten, Docks und Werften, davor die
Kriegsschiffe und die verankerten Wachthäuser.

Dann läuft der Dampfer am Ostufer in Ters Hané (Pl. E 2), am
Ende der Marineanlagen, und in dem Judenviertel Haskiöi (Pl. E 1),
weiter am Westufer in Aiwan Serai (Pl. D 1; S. 582) an, wo sich
ein schöner Blick auf das NO.-Ende der Landmauer und den Anfang
der Seemauer am Goldenen Horn bietet;: am Ostufer in Kalidsché
Oglu
, am Westufer in Defterdar Iskelesí (Pl. C 1) und Ejúb (vgl.
die Kartons auf dem Stadtplan).

In dem Vorort Ejúb erreicht man von der Landebrücke in
wenigen Min. die berühmte Moschee von Ejúb, den Schauplatz
der Schwertumgürtung des neuen Sultans. Sie wurde von dem Er-
oberer
Mohammed II. 1459 aus weißem Marmor neben der Türbé
Abu Ejúb Ensari’s, des sagenhaften Fahnenträgers des Propheten,
errichtet, dessen Grab hier wenige Tage nach der Eroberung durch
eine Vision entdeckt wurde. Der Ort steht bei den Mohammedanern
in solcher Verehrung, daß keines Christen Fuß auch nur den Außen-
hof
betreten darf.

Von der Moschee zieht sich der malerische Friedhof mit seinen